Die Herausforderung
Eine systematische Trennung von Tragwerk und Hülle sowie den Systemen des technischen Ausbaus hat im Hochbau die Voraussetzung für den Einsatz von Bausystemen geschaffen, die an ihre jeweilige Funktion optimal angepasst sind. Die Skelettbautechnik mit einer aus der Natur abgeleiteten Spezialisierung in ein tragendes Skelett, das unabhängig von einer umgebenden Haut ist, war der Ausgangspunkt für die Fortentwicklung der Bautechnik im Sinne von ,,höher, weiter, schneller". Im Schiffbau hat diese erfolgreiche Spezialisierung der Systeme bisher keinen Einzug gehalten. Der aus Stahlblechen zusammengeschweißte Rumpf bildet gleichermaßen die wasserdichte Hülle und das Tragwerk des Schiffes. Ist eine systematische Trennung der Systeme auf den Schiffbau übertragbar?
Die Erfindung
Im Hochhausbau haben sich Röhrentragwerke als äußerst erfolgreich erwiesen, da sie als biege-, schub- und torsionssteife Röhren eine maximale Steifigkeit mit einem Höchstmaß an Flexibilität im Inneren kombinieren. Ein derartiges Röhrentragwerk schafft auch im Schiffbau die Voraussetzungen für eine Systemtrennung zwischen einem primären Tragwerk, dessen Aufgabe ebenfalls darin besteht, mit möglichst geringem Materialeinsatz eine maximale Steifigkeit zu erzielen und einem sekundären Ausbautragwerk, das einen flexiblen Ausbau ermöglicht. Für die Ausbildung einer wasserdichten Hülle kommen neben Stahl auch neuartige Verbundwerkstoffe in Frage, die im Falle einer zweischaligen Hülle mit eingelagerten Schwimmkörpern eine nicht nur theoretische, sondern tatsächliche Unsinkbarkeit eines RES-Schiffs ermöglichen.
Die Vorteile
- Einführung von Leichtbautechniken in den Schiffbau
- Einführung industrieller Baumethoden in den Schiffbau
- Reduktion des Energieverbrauchs im Schiffsbetrieb
- Schaffung eines Rettungssystems, bei dem das Schiff selbst das Rettungsboot ist
Die Anwendungen
- Revolutionäre, universal anwendbare Bautechnik für den Schiffbau